Als Teil des Ausstellungsprogramms im Henry J. und Erna D. Leir Pavilion zeigt das Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean eine Installation, die das Werk von Isamu Noguchi (1904, Los Angeles — 1988, New York), einer wichtigen Figur der modernen Kunst, mit der Arbeit des zeitgenössischen Künstlers Danh Vo (1975, Bà Rịa, Vietnam), einem der bedeutendsten Künstler seiner Generation, in einen Dialog setzt.
Diese neue Installation führt einen Dialog zwischen den beiden Künstlern weiter, der 2018 mit Vos Ausstellungen im M+ Pavilion in Hongkong (Noguchi for Danh Vo: Counterpoint) und im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen (Take My Breath Away) begann. Sie besteht aus einer Ansammlung von Noguchis berühmten Akari-Lampen, die von der Glaskuppel des Pavillons hängen, und einer neuen „botanischen“ Installation aus Marmor- und Holzskulpturen, die von Noguchis Skulpturverständnis inspiriert sind. Die Arbeit reagiert auf die wechselnden Lichtverhältnisse im Laufe des Tages und während der vier Jahreszeiten, in denen sie zu sehen sein wird. Zugleich offenbart sie das Licht als Energiequelle für die Pflanzen und als immaterielles Phänomen, dem Noguchis Lampen eine skulpturale Form verleihen. Vos Installation, die aus einheimischen Pflanzen besteht und in Zusammenarbeit mit lokalen Gärtnern entsteht, wird sich im Laufe des Jahres stetig verändern.
Seit den frühen 2000er Jahren entwickelt Vo eine präzise und poetisch ansprechende Arbeit, in der persönliche Geschichten und kaum bekannte Ereignisse mit umfassenderen politischen, sozialen und historischen Themen verknüpft werden, um Prozesse der Identitätsbildung zu erforschen. Seine Arbeiten nehmen meist die Form von Installationen an, die auf sorgfältig durchdachte Anordnungen von Objekten und Artefakten aus verschiedenen kulturellen Kontexten beruhen, deren symbolische Bedeutung und evokative Kraft in einer engen und bewussten Beziehung zum Raum untersucht werden. In seine Arbeiten integriert Vo auch regelmäßig Werke anderer Künstler wie Noguchi, deren Bedeutung und Vermächtnis für die zeitgenössische Kunst er dadurch herausstellt.
Von den 1930er Jahren bis zu seinem Tod 1988 schuf Noguchi ein bildhauerisches Werk, das sich durch stromlinienförmige, organische und abstrakte Formen auszeichnet. Seine Arbeit ist stark beeinflusst von künstlerischen Traditionen aus dem asiatisch-pazifischen Raum und greift auf Materialien zurück, die eine enge Verbindung zur Natur verkörpern. Sein schöpferisches Werk umfasst unterschiedliche Bereiche, darunter Entwürfe für Landschaftsarchitektur sowie Möbel und andere Objekte. Bei seinen 1951 entworfenen Akari-Lampen aus Japanpapier, die von der Tradition der Gifu-Laternen abgeleitet sind, handelt es sich um wahre „Lichtskulpturen“, die Tradition und Moderne miteinander verbinden. Das japanische Wort akari steht für Leichtigkeit und Schwerelosigkeit. In den Worten von Noguchi: „Die Magie des Papiers verwandelt die kühle Elektrizität zurück ins ewige Licht der Sonne. Damit ihre Wärme auch in der Nacht weiter unsere Räume füllen kann.“
Ausstellung 11.Dezember 2021 - 19.September 2022. Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, 3 Park Dräi Eechelen - 1499 Luxembourg-Kirchberg (Luxembourg). T. +352 453785–1. Öffnungszeiten : Mi 10-21 Uhr. Don bis Son 10-18 Uhr - dienstags geschlossen.